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Offene Seniorenlandesmeisterschaft im Turnierschach 2023

NESTORENLANDESMEISTER!

Im Aschacher Veranstaltungszentrum wurde von Donnerstag bis Samstag 6.-8. 4. 2023 unter der Leitung von Präsident Günter Mitterhuemer die Landesmeisterschaft im Turnierschach für unsere Senioren und Nestoren durchgeführt. 

Vorweg aus Sauwald-Sicht: Willi Frisch musste mit verrissenem Kreuz leider kurzfristig seine geplante Teilnahme absagen. Unsere weiteren Senioren/Nestoren lassen noch auf sich warten, als Landesseniorenreferent war ich aber "selbstverständlich" mit von der Partie.

Das Turnier "aus des NestorenKuran's Sicht":
Leider war das Teilnehmerfeld insgesamt recht überschaubar. Wichtiger als der Zeitpunkt ist für viele meiner Alterskollegen/innen offenbar der Veranstaltungsort. Aschach ist zwar prinzipiell recht gut erreichbar, aber viele wollen offenbar nicht gern hin- und herfahren oder dort übernachten, was auch recht einfach möglich wäre. Na ja...

Um die Teilnahme auch Berufstätigen zu ermöglichen spielten wir am Gründonnerstag-Abend die drei Auftaktrunden mit verkürzter Bedenkzeit von je 40 Minuten pro Partie, auch ein Einstieg erst am Karfreitag (mit geteilten Auftaktpunkten je nach Startranglistenrang) war möglich.Um „spielfrei“ am ersten Spieltag zu verhindern „opferte“ sich Günter Mitterhuemer. So konnten die ersten drei Runden an 6 Brettern durchgeführt werden.

Gründonnerstag: Mit meiner Startnummer 7 genau im Mittelfeld gelegen startete ich mit dem großen Pendel: In Runde 1 bekam ich nach etwas verhaltenem Start gegen die Nummer 1 Günther Huber (Titelverteidiger bei den Senioren...) eine eigentlich "glatt gewonnene Stellung". Bei knapper werdender Zeit konnte sich Günther aber "herauswurschteln" und mir blieb reichlich Motivation für das Weitermachen als Preis.
Runde 2: Startnummer 13 - Raimund Binder - hatte "überraschend" gewonnen, Stnr 12 - Robert Spitzl  ebenfalls... also wurde mir StNr 11 - Helmut Wöss - als Gegner zugelost. Die Sache war nicht einfach, aber mit den schwarzen Steinen gelang es mir besser, auf den "kleinen Vorteil" zu warten und diesen schließlich auch zu verwerten. 1. Punkt.
Runde 3: Andreas Stallmann - StNr 5 und mein dritter Senior - zeigte großen Respekt vor mir, aber irgendwie war ich mit den weißen Figuren wieder/noch immer übermotiviert. Au weh - "Schach ist! - stimmt, ich hatte mich innerlich schon von meinem König verabschiedet und war im sizilianischen Meer untergegangen. Einen Punkt aus dem ersten Wettkampftag hätte ich auch in Taufkirchen machen können (als Quereinsteiger am Freitag), aber natürlich war ich so schon warmgespielt.

Karfreitag: Nun ging es um 10:00 Uhr weiter mit 90+30 Minuten + je 30 Sekunden Inkrement.
Runde 4: Mit Weiß gegen StNr 4 - Ing. Günther Höbarth, ein Gegner, "dem ich liege". Erstmals bekam ich es mit einem Nestor zu tun und... überkreativ gelang mir eine überzeugende Selbstvernichtung als "Wiedergutmachung" meiner Schlappen vom Vortag. Mit 1 aus 4 hatte ich also einen miserablen Start ins Turnier erwischt - Schluck...
Nach einer halbstündigen Pause ging es weiter mit der Nachmittagsrunde:
Runde 5: Mit Schwarz gegen StNr 8, mein Startranglistennachbar - DI Günther Androsch - mein dritter Günther, wieder ein Nestor: Psychologisch wichtig war ein Bauerngewinn (im 17. Zug), aus meiner Sicht bloß eine gelungene Abwehr der ersten Angriffswelle. Es folgte langes Lavieren, beide Seiten waren bemüht festzustellen, wer eigentlich besser steht, ich gewann mit fortschreitender Bedenkzeit immerhin Zuversicht, ehe nach überstandener erster Zeitkontrolle im 42. Zug ein forscher Gegenangriff zum Qualitätsverlust führte - Pardon, ich sollte besser sagen: zum Qualitätsgewinn führte... nach etwa 4 Stunden Spieldauer gab sich mein Gegner relativ bald nach diesem Malheur geschlagen. Meine Turnierbilanz hatte sich auf immerhin 2 aus 5 verbessert: mit Weiß 0 aus 3, dafür mit Schwarz 2 aus 2. Karfreitag überstanden.

Karsamstag: Wieder ging es ab 10:00 Uhr weiter, zu spielen waren nun die Runden 6 und 7.
Runde 6: Wieder bekam ich Schwarz zugelost und zwar StNr 9 - Ing. Hugo Wilplinger, meinen Vereinskollegen noch in bester Erinnerung vom Schach-Dienstag... Wie bei solchen Turnieren üblich kann es vorkommen, dass das Armdrücken immer ausgewogener vonstatten geht. Ein zähes Ringen führte zu einer sehr ausgewogenen Stellung, bei der um jeden Bauernschritt verbissen gekämpft wurde. Nach dem 20. Zug hatten wir kurioserweise je einen isolierten Freibauern-Isolani in der d-Linie aufgestellt (weißer Turm d1 mit weißem Freibauer auf d5! und schwarzer Turm auf d8 und weißer Freibauer auf d4!, ja sowas gibt's... gedeckt wurden die Freibauern durch Läufer auf f3 bzw. f6) Kurz vor der ersten Zeitkontrolle kam es (leider?) zum Turmtausch, ein Endspiel mit 4 gegen 5 Bauern bei ungleichfarbigen Läufern war entstanden. Todremis? Wir fighteten vehement weiter, und erst im 59. Zug - nach etwa 4:40 gespielten Stunden kam das erste Remisanbot... 2 gegen 3 Bauern waren am Brett verblieben und ich hatte nun deutlich mehr Restzeit, ich wollte einfach das Remis immer noch nicht einsehen - objektiv gesehen war die Stellung bis zuletzt haltbar, wenngleich zuletzt schon etwas trickreich. Panik in Zeitnot erleichterte meinen glücklichen Gewinn, und mit 3 aus 6 war ich nun plötzlich "wieder im Geschäft".
Runde 7: Zum Schluss bekam ich noch einmal Weiß - die Farbe hatte mir im bisherigen Turnierverlauf kein Glück gebracht: 0 aus 3 mit Weiß standen 3 aus 3 mit Schwarz traurig gegenüber. Gegner war mein anderer Listennachbar StNr 6: Emmerich Bumberger. Heftig brandete der Angriff gegen meinen König, besonnen gelang mir die Abwehr der ersten Welle, was mir einen glatten Mehrbauern einbrachte. Nun war allerdings die h-Linie für meinen Gegner geöffnet. Ich war mir während der Partie - die Vormittagspartie hatte am längsten gewährt und bald danach traten wir zur Schlussrunde an - eigentlich nicht im Klaren darüber, was noch auf dem Spiel stand, ich wollte bloß nicht noch einmal mit Weiß verlieren. Die Kiebitze attestierten mir aber eine gelungene Partie. Größter Feind bei langsam überlegener werdender Stellung war die Schachuhr, aber ich hatte das nach der Meisterschaftsschlappe vom letzten Wochenende diesmal besser unter Kontrolle. Zum 40 Zug hatte ich diesmal 6 Minuten in Reserve, während es bei Emmerich schon mehr zwickte. Angriffe abgewehrt - "schwitz", Zeitkontrolle und Lawine überstanden und... nach unvermeidlichem Turmverlust im 43. Zug gab sich mein Gegner geschlagen. Juhu, was für ein Turnierende... 3 aus 3 und somit insgesamt 4 aus 7, das ist mit Startrang 7 von 13 als Erfolg zu betrachten, ja und: erst jetzt, beim Berichtschreiben wird mir klar, dass mein Gegner aus Runde 6 - Hugo Wilplinger - maßgeblichen Anteil an meinem Erfolg hatte, denn ich hatte zwar den Kategorieführenden im direkten Duell abfangen können, aber erst durch das Ergebnis am anderen Tisch wurde der Sieg für mich richtig wertvoll, denn Wilplinger - Höbarth endete Remis, sonst hätte ich durch Zweitwertung nicht mehr gewinnen können. Doppeltes Hurra und vielen, vielen Dank euch da drüben.

Aufgrund der Wertigkeit in meiner eigenen Turnierschachkarriere sei mir die obige Ausführlichkeit bitte verziehen. Im Weiteren zitiere ich meinen offiziellen OÖLV-Bericht:

Mit großem Einsatz wurden viele Partien „bis zur letzten Patrone“ ausgekämpft, so wurden die Doppelrunden zur Konditionsfrage, die freundschaftliche Atmosphäre half beim Durchhalten…

Hier die nach Altersklassen getrennten Wertungen.

SENIOREN (Ü50):

Landesmeister der Senioren wurde zum wiederholten Mal GÜNTHER HUBER vom ASK St. Valentin: er erspielte ungeschlagen 4 Siege und drei Remisen. Gratulation!
Rang 2: Johann Hainzinger / Linzer Schachverein - ebenfalls 5 ½ Punkte
Rang 3: Andreas Stallmann / SC Ottensheim 4 ½ Punkte

Rang 4: Raimund Binder 4 Punkte
Rang 5: Ing. Hugo Wilplinger / SV Hinzenbach
Rang 6: Helmut Wöss / Union Hartkirchen
Rang 7: Günter Mitterhuemer / Union Hartkirchen

NESTOREN (Ü65)

Landesmeister der Nestoren: Mag. WILFRIED B. KURAN / SK Taufkirchen an der Pram (Spielgemeinschaft SAUWALD) mit vier Siegen.
Rang 2: Emmerich Bumberger / ASV Linz 3 ½ Punkte
Rang 3: Ing. Günther Höbarth / ASKÖ Westbahn 3 ½ Punkte

Rang 4: Robert Spitzl / SC Ottensheim
Rang 5: Rudolf Ring / SV Steyregg
Rang 6: DI Günther Androsch

Alle Turnierdetails können hier nachgelesen werden: Schachturnier-Ergebnisserver Chess-results.com - Nestoren-/Senioren-Landesmeisterschaft 2023 im TURNIERSCHACH

Das gut organisierte Turnier hätte sich gewiss mehr Teilnehmer verdient. Dank an das Organisationsteam im Aschacher Veranstaltungszentrum und Peter Kranzl für die Fotos. Frohe Ostern Mag. WB. Kuran

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