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Sauwald 3 - Landesliga West - Runde 10

  Die 10. Runde der Landesliga West gegen Vöcklabruck 2 stand an. Schaute man auf die Tabelle, so waren wir auf Platz 2 und dicht auf den Spuren des Erstplatzieren, Vöcklabruck 1. Voller Hoffnung fahren also Hermann, Christoph, Michel, Christian, Beni und ich zum Spiellokal, diese Runde wird unsere Chancen auf den Meistertitel entscheiden.


  Die Runde startet gut, Christoph Zauner gewinnt innerhalb der ersten Stunde auf Platz 2. Sein Gegner spielt b6 und übersieht zwei Züge später De4 Schach, was den ungedeckten Turm auf a8 einsammelt.

  Auch bei den anderen Brettern sieht es zuerst ganz gut aus. Ich (Simon Reitinger) spiele mit Schwarz auf Brett 5 und komme ganz gut aus der Eröffnung hervor. Jedoch vernachlässige ich meinen König und komme ein bisschen in Bedrängnis. Als dann der Gegner Remis anbietet, nehme ich es an. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass keine große Gefahr bestand, aber während der Partie habe ich das anders eingeschätzt.

  Christian Kneitz spielt auf Brett 4, steht die ganze Partie recht angenehm und setzt seinen Gegner unter Druck. Dieser patzt dann, mit einer taktischen Kombination kann Christian einen Springer kompensationslos gewinnen. Das Endspiel mit Turm und Springer gegen Turm ist dann natürlich trivial. Sein Gegner verwendet wohl noch die gesamte restliche Bedenkzeit, aber es ist einfach gewonnen für uns.

  Hermann auf Brett 1 spielt mit Schwarz eine ganz interessante Partie. Auf beiden Seiten stehen die Figuren relativ chaotisch und die Bauernstruktur ist unsymmetrisch. Dazu kommt noch die offene G-Linie, wodurch sich beide Könige eher unwohl fühlen. Keiner der Kontrahenten konnte einen entscheidenen Angriff starten, aber Hermann kann einen Bauern gewinnen. Trotz des Mehrbauern ist seine Stellung aber kritisch, die Bauern sind alle schwach und der Gegner kann seine Figuren schneller aktivieren. Im Endeffekt einigen sie sich auf ein Remis, für beide war die Stellung zu heikel.

  Auf Brett 6 erlangt Beni mit Weiß im Zuge der Eröffnung Raumvorteil im Zentrum und legt sofort mit einem Königsangriff los. Lange Zeit sieht es gut aus, sein Gegner muss verteidigen und kann seine Figuren nicht gut entwickeln. Es soll aber nicht so einfach sein, Beni findet nicht den richtigen Angriffsplan und wird auf einmal von den gegnerischen Bauern zurückgedrängt. Diese stoßen bis nach g3 vor, damit hat Schwarz natürlich keine Bauern mehr beim König aber auch der weiße König steht unter Beschuss. In dieser taktischen Stellung übersieht Beni leider einen Springer und kurz darauf wird seine Königsstellung vernichtet.

  Michel auf Brett 3 hatte wohl die taktisch spannendste Partie. Er spielt Grünfeld-Indisch und befindet sich relativ lange in seiner Vorbereitung. Als dann der Gegner einen ungenauen Zug spielt, möchte er die Partie zu seinen Gunsten wendet. Leider findet er nicht ganz die richtigen Züge und die Partie befindet sich in einem wackeligen Gleichgewicht mit vielen taktischen Möglichkeiten. Die Lage spitzt sich schnell zu, Michel will eine Leichtfigur tauschen, aber der Gegner nimmt nicht zurück und greift stattdessen den ungedeckten Turm auf der Grundreihe an. Unter Zeitdruck greift Michel leider völlig daneben. Er rettet seinen Turm, aber hat dabei ein Matt in 3 Zügen übersehen.

  Das Endergebnis ist also 3-3. Damit sind wir leider nicht ganz zufrieden, denn nun ist Vöcklabruck 1 4.5 Punkte vor uns in der Tabelle. Man soll es aber positiv sehen, wir halten immerhin noch den zweiten Rang in der Liga. Die Chancen auf eine Position an der Spitze sind also sehr gut, auch wenn sich der erste Rang nicht ganz ausgeht.

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