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2.Bundesliga 2009/2010: Runde 5-6

Eines Tages werde ich erzählen …
… ich war in der (bisher) erfolgreichsten Sauwald-Mannschaft.
... ich war dabei als der Sauwald die wohl teuerste Legionärsmannschaft der Staatsliga B geschlagen hat.
… ich war dabei als Sebastian Testor seinen ersten 2600er schlug.


Eure Enkel und Urenkel werden fragen: „Stimmt das wirklich? Du warst dabei? Bitte erzähl uns mehr davon…“ Und dann werde ich ihnen die ganze Geschichte erzählen:

Es begann am 6. Jänner nach der Blitzlandesmeisterschaft, wir genossen unser wohlverdientes Abendessen und dachten über die Aufstellung für das kommende Bundesligawochenende nach. „Am Samstag könnten wir ein paar schwächere Spieler einsetzen, weil es gegen Wolfsberg egal ist, wer spielt, aber am Sonntag, gegen Villach, da müssen wir stark aufstellen. Nur so bekommen wir eine Chance, um uns in der Liga zu halten.“ Waren wir uns einig … fast einig, denn ein kleiner gallischer (bayrischer) IM hat uns ordentlich den Kopf gewaschen und darauf gedrängt, dass auch am Samstag eine starke Mannschaft spielen muss. Vermutlich wusste Peter zu dem Zeitpunkt selber noch nicht, dass er damit zum Vater des historischen Sieges über Wolfsberg wurde, aber im Nachhinein müssen wir ihm dafür dankbar sein.

Leider kann ich euch vom Wettkampf selber nicht viel erzählen, mein Gegner war der kroatische Großmeister Zoran Jovanovic und der ging gleich mal wie ein wilder Stier auf mich los. Ich war also fürs erste mal gut damit beschäftigt um mein (schachliches) Überleben zu kämpfen. In einer meiner Verschnaufpausen kam dann Roland mal vorbei und fragte ob er Remis machen darf. Ich sagte ihm, dass Remis durchaus ok sei. Immerhin hat sein Gegner eine Elozahl von fast 2400, es würde also seinem Selbstvertrauen für Sonntag gut tun, wenn er da nicht verliert, und wenigsten können wir dann nicht mehr 6:0 verlieren. Ich hatte ja keine Ahnung, wie falsch ich damit lag…
Nachdem ich Eröffnung und Mittelspiel überlebt hatte, wurde ich von meinem Gegner nun durchs Endspiel gequält und hatte da auch mal Zeit nach den anderen Partien zu schauen. Peter und Alex hatten hart umkämpfte Stellungen, welche ich in der kurzen Zeit nicht einschätzen konnte, Mario stand schwer unter Druck, was bei einem Gegner wie GM Kozul (Elo 2617) nicht weiter verwunderlich war. Da war es doch schon eine Leistung, überhaupt noch zu spielen. Erst nach der Partie habe ich erfahren, dass Mario nur knapp am Remis verbeigeschlittert ist. Basti spielte sehr konzentriert, verließ sein Brett so gut wie nie, und wenn der Gegner nicht auch eine Zahl von 2614 gehabt hätte, wäre ich bereit gewesen zu glauben, dass er gar nicht schlecht steht. Aber gegen so einen Riesen wie GM Stevic, da kann das doch nicht sein oder? Ein genauerer Blick auf die Partie zeigte aber ganz klar, dass hier nicht Basti das Kaninchen war, sondern Stevic. Und Basti war schon dabei, die Knochen des Kaninchens abzunagen. In dem Moment kam mir erstmals der Gedanke, dass unsere Niederlage nicht gottgegeben sein muss. Also setzte ich mich wieder auf meine 4 Buchstaben und versuchte meine Haut so teuer wie möglich zu verkaufen. Leider kann ich mich nicht mehr an die genaue Reihenfolge erinnern, aber innerhalb kurzer Zeit gewannen Peter und Alex ihre Partien. Und als dann auch noch Basti‘s Gegner die Waffen streckte, war es vollbracht.
Sauwald schlägt Wolfsberg!! Die Sensation des Turniers! Und Basti schlägt seinen ersten 2600er!! Noch eine Sensation!
Ach ja, meine Partie war noch nicht zu Ende. Aber eigentlich war sie schon bedeutungslos. Mein Gegner hat in Zeitnot wohl zu viel riskiert, und der Sieg war schon unser, also habe ich die Zugwiederholung abgelehnt, und selber mal versucht zu gewinnen. Wenn Basti das kann, dann … nein doch nicht. Es blieb beim hart umkämpften Remis.
Gesamtergebnis: 4 : 2 für Sauwald, und das Ergebnis ist durchaus verdient. Da wurde uns nichts geschenkt. Alle Punkte haben wir souverän heimgespielt. Wenn ich nicht selber beim Sauwald wäre, dann hätte ich vor denen jetzt Angst.
Am Abend gab’s dann ein paar Freigetränke. Aber angesichts des wichtigen Kampfes am Sonntag ging es dann doch rasch zu Bett.
Am Sonntag gelang es uns noch mal, 4:2 zu siegen - wiederum hoch verdient, fast möchte man sagen: sogar mit etwas Pech. Denn wenn ich nicht mein gewonnenes Endspiel durch einen groben Patzer noch verloren hätte, und Mario seinen Mehrbauern verwertet hätte… aber was soll’s, es gibt nur ein Ergebnis für die Partie, und das steht hinterher auf dem Formular. Und zum Glück kann ich mich in solchen Situationen ja auf meine Mannschaftskameraden verlassen. Also 4:2 passt schon.
Da wir in dieser Liga auf Mannschaftspunkte spielen, ist ein Punkt mehr oder weniger nicht so wichtig. Hauptsache die Mannschaft gewinnt.
Im Nachhinein muss man der Mannschaft ein riesen Kompliment aussprechen.
Basti dreht momentan einsam und hoch am Himmel seine Runden. Eloperformance 2711!
Mario hat den schweren Teil übernommen und stemmt sich auf Brett 1 erfolgreich gegen Weltklassespieler. Roland ist ungeschlagen auf Brett 4. Alex hat alle seine Partien gewonnen, Peter, dem seine permanente Müdigkeit schon einen Vergleich mit Garfield eingebracht hat, hat nun schon 4 Partien in Serie gewonnen. Und ich habe die Mannschaft mit dem Auto heil nach Hause gebracht.
… ja so war das damals.
Und wie es dann weiterging erzähl ich euch vielleicht später mal …

Details findet man hier

Schach